Polizei und Feuerwehr unter einem Dach: Bunte Leitstelle nimmt Arbeit auf

Osnabrück. Die Zeit läuft, die Erprobung ist in der heißen Phase: Am 27. November wird der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann die neue bunte Leitstelle von Feuerwehr und Polizei im Kreishaus offiziell eröffnen.

Die Landkreisfeuerwehr und die Polizei sind schon eingezogen, die Feuerwehr Osnabrück folgt am nächsten Dienstag. Wer dann aus der Region Osnabrück die 112 (Notruf Rettungsdienst und Feuerwehr) oder 110 (Polizei) wählt, landet in der „kooperativen (Regional-)Leitstelle“, wie sie offiziell heißt.

Zur Führung der Leitstelle haben Landkreis und Stadt Osnabrück eine „Kommunale Anstalt des öffentlichen Rechts“ gegründet, die Polizei ist Mieter in den neuen Räumen. Jahrelang war über Aufbau und Standort der neuen kooperativen Leitstelle diskutiert worden. Und dann war auch noch bei der Ausschreibung der neuen Technik ein Fehler unterlaufen: Ein unterlegener Bewerber klagte. Schließlich beharrten die Kreise Emsland und Grafschaft Bentheim darauf, ihre Leitstellen für Feuerwehr und Rettungsdienste zu behalten. Die Polizeieinsatzzentrale Lingen hingegen, bislang zuständig für dasEmsland und die Grafschaft, ist Vergangenheit. Anrufe aus dem dortigen Raum werden seit Montag nach Osnabrück geschaltet. „Das wird aber kein Bürger merken“, versicherte bereits die Lingener Polizei den dortigen Bürgern. Für den Polizeibereich decken die Beamten in der neuen Leitstelle also seit dieser Woche den Raum Stadt und Landkreis Osnabrück sowie den Landkreis Emsland und die Grafschaft ab. Dies ist dann die eine Leitstelle der Polizeidirektion Osnabrück, eine zweite wird in Wittmund entstehen. Im selben Großraum wie die Polizeibeamten sitzen in der neuen, bunten Leitstelle in Zukunft auch die Einsatzzentralen der Feuerwehren Stadt und Landkreis Osnabrück samt Rettungsdienst. Stadt und Landkreis stellen gemeinsam deren Mitarbeiter. „Die Zusammenarbeit mit der Polizei ist hervorragend“, betont Osnabrücks Feuerwehrchef Jürgen Knabenschuh. Ebenso wie die Polizei stellt er aber klar: „In den Datenbanken von Feuerwehr und Polizei gibt es keine Durchmischung. Das wäre gegen den Datenschutz.“ Durch die kooperative Leitstelle könnten aber Einsätze besser koordiniert werden, heißt es von beiden Seiten. Und es würden Kosten gespart. Mit völlig neuer Technik von Siemens werden die Beamten und Angestellten der großen Einsatzzentrale arbeiten, Ende des Jahres könnte vielleicht auch der Digitalfunk zusätzlich geschaltet werden. Deshalb werden alle Fahrzeuge schon jetzt neue Funk-Namen erhalten. Einblicke in die neue Leitstelle, deren Gesamtfläche 1500 Quadratmeter beträgt, bekommt derzeit noch niemand. Deren Mitarbeiter (es können im Extremfall bis zu 30 von Polizei und Feuerwehr sein) müssen sich in neue Technik und Arbeitsweisen einarbeiten und möchten dabei nicht gestört werden. Aber alle sind sicher, dass bis zum 27. November alles wie am Schnürchen läuft, wenn der niedersächsische Innenminister, Osnabrücks Oberbürgermeister, der Landrat und die Polizeipräsidentin den berühmten „roten Knopf“ zur offiziellen Eröffnung drücken.

 

Quelle: Bersenbrücker Kreisblatt